Geschichte von Wattenweiler

Wattenweiler, ein ehemaliges Pfarrdorf am rechten Ufer der Günz, wurde erstmals zum Jahr 1178 erwähnt, als der Ministeriale (unfreie Amtsträger) Arnold von Wattenweiler mit Zustimmung seines Herrn, des Grafen Otto von Kirchberg, zweieinhalb Hufen zu Hartberg an das Augustinerchorherrenstift Wettenhausen schenkte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts sind Herren von Gerenberg (wohl Ministeriale) Inhaber von Teilen des Kirchberg`schen Lehens zu Wattenweiler, die sie schon bald dem Stift Edelstetten überlassen. Am 26. Oktober 1469 übertrug Herzog Sigmund von Österreich Klaus Besserer von Ulm den Burgstall und Burgberg zu Wattenweiler mit allen Leuten und Gütern sowie allem Zubehör, was alles bislang ein Lehen des Hauses Österreich war, als rechtes freies Eigen.

 

1493 kauft Propst Ludwig, der Vorsteher des Augustinerchorherrenstifts Wettenhausen, von der Witwe Klaus Besserers und deren Kindern um 7999 rheinische Gulden die beiden Dörfer Wattenweiler und Höselhurst mit Kirchensatz, Gericht sowie Zwing und Bann. Im Dorf Wattenweiler, welches möglicherweise schon 1399, sicher jedoch ab dem 16. Jahrhundert eine eigene Pfarrei war, wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Johann Lambert Kolleffel bevorzugt Flachsanbau betrieben. Nach Säkularisation (1803) und Mediatisierung (Beseitigung der Adelsherrschaft) fiel das Dorf 1806 an Bayern und wurde dem Landgericht Günzburg zugeschlagen. Zunächst dem Bezirksamt Illertissen zugehörig, wurde es 1880 in das Bezirksamt Krumbach eingegliedert. Auf einem Spitzkegel im Süden des Ortes kann schon im Spätmittelalter ein Ansitz bestanden haben. Für seinen Vogt errichtete das Stift Wettenhausen dort im 17. Jahrhundert ein kleines Schloss, das 1792 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. Aus der Zeit, als das Schlösschen noch bestand, stammt die Antoniuskapelle (vermutlich 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts), die am Fuße des Schlossbergs liegt.